Linoldruck:
Reiner Schlamp
Entstehungsjahr:
06.12.2020
Man geht über die Farbe zum Bild. Rote Farbe z. B. symbolisiert Blut und assoziiert eine Reihe von Ursachen und Auswirkungen.
Verwendet man diese oberflächlichen Formulierungen, könnte man mit den Worten der heutigen Bildersprache einen Dialog oder Monolog schreiben, und jeder ist schnell damit zufrieden, der Farbe die Wucht des Augenblicks zu geben (die noch dazu Form und damit Inhaltsaussage sein muss).
Zurück zu meinem Bild. Ich gehe von links nach rechts: Die schmutzig braune Farbe kann man als gebrauchtes Holz verstehen, die Form, die Bereitschaft, im wiederverwendbaren Gebrauch die Farbe zu empfinden. Wie ein Rahmen umhüllen drei harte Teile die im frischen Farbkontrast blühenden drei Mittelfiguren, noch offen in ihrer Beziehung zueinander und traumhafte Farbteile benennen und geben die engere Funktion dar.
Frisches Ultramarin behauptet sich gegenüber dem schwachen Kobaltblau. Doch in Gold erstrahlt die Ockerfarbe, die reine weiße Farbe, dass als ambivalenter Rest einmal Lebenskraft und einmal Lebensverlust zeigt, wenn es ziellos auf dem Bode sich verstreut.
Das königliche Violett erstrahlt und verspricht königliche Dominanz.
Die Formenwelt. Die weichen Formen des weiblichen Körpers sind vielversprechend, die harte Kantigkeit die die Eindeutigkeit und Berechenbarkeit der linken Figur, fand ihren Anfang auf dem nüchternen Zeichenbrett des Ingenieurs.
Den verbliebenen Formen werden folgende Aufgaben zugesprochen: dunkel erdig, flach liegend und rosa, orange, Chrom gelb, eine Blume, aus der sich andere erheben, die Verantwortung übernehmen, in der wissenschaftlichen Vereinigung die liebensfröhliche Selbsterinnerung auslöst.
Also: nicht die simple Farbe, sondern die Gleichheit Farbe ist Form, Form ist Bestimmung des Unten, Oben, des Dienenden oder Herrschenden ist kleinflächig und stark, großflächig und überflüssig.
Fazit: wir müssen die Sprache der Farben lernen und aus dieser Kenntnis heraus kommt die Offenheit und unser Interesse.